Partnerschaft für Forschung und Innovation im Mittelmeerraum
Die Partnerschaft für Forschung und Innovation im Mittelmeerraum – PRIMA – ist ein euro-mediterranes Programm zur Förderung von Forschungs- und Innovationskapazitäten und zur Entwicklung von Wissen und gemeinsamen innovativen Lösungen im Mittelmeerraum in den Themenbereichen Wassermanagement, landwirtschaftliche Systeme und Lebensmittel-Wertschöpfungsketten sowie dem Nexus-Ansatz zu Wasser, Energie, Lebensmitteln und Ökosystemen (WEFE). PRIMA ist eine institutionalisierte Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und den 20 teilnehmenden Staaten, von denen zwölf europäische Länder und acht südliche Mittelmeerländer sind. Insgesamt beteiligen sich 23 Einrichtungen an der Partnerschaft. Für Deutschland nimmt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) an PRIMA teil. Zuständig für die Umsetzung und Koordination der Partnerschaft ist die PRIMA Stiftung in Barcelona (Spanien).
PRIMA war ursprünglich eine auf 10 Jahre angelegte Initiative (2018-2028), in dessen Rahmen sieben Jahresarbeitspläne (2018 bis 2024) veröffentlicht werden sollten. Vor dem Hintergrund der positiven Ergebnisse der Zwischenbewertung von PRIMA und der starken Nachfrage nach einer Fortsetzung der Zusammenarbeit durch die teilnehmenden Staaten haben das Europäische Parlament und der Rat im Jahr 2024 beschlossen, die Laufzeit der Partnerschaft bis zum 31. Dezember 2031 zu verlängern.
Das Förderbudget von PRIMA über die gesamte Laufzeit von 2017 bis 2031 beträgt über 700 Millionen Euro. Der Beitrag der EU beläuft sich dabei auf bis zu 325 Millionen Euro (220 Millionen Euro aus Horizont 2020 und 105 Millionen Euro aus Horizont Europa). Die Partnerstaaten tragen für denselben Zeitraum einen Beitrag in Höhe von etwa 384 Millionen Euro bei.
Die Partnerschaft zielt darauf ab, eine vertrauensbasierte und wirksame Zusammenarbeit zwischen den Ländern des nördlichen und südlichen Mittelmeerraums aufzubauen, um gemeinsame und innovative, nachhaltige, kostenwirksame und effiziente Lösungen für nachhaltige Lebensmittelsysteme und eine integrierte Wasserwirtschaft zu entwickeln. Die Zukunft der wichtigsten natürlichen Ressourcen des Mittelmeerraums (Wasser, Böden, Küsten und biologische Vielfalt) ist nach wie vor durch mehrere Belastungen bedroht, die gleichzeitig auftreten und häufig anhaltend sind, darunter Verstädterung, Industrialisierung, Ausweitung der intensiven Landwirtschaft und der Aquakultur sowie nicht nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. Die Verwundbarkeit der Region wird durch ihre Anfälligkeit gegenüber dem Klimawandel noch verschärft. Laut des International Panel on Climate Change (IPCC) gehören die Ökosysteme des Mittelmeerraums zu den voraussichtlich am stärksten von den Folgen des fortschreitenden Klimawandels betroffenen Regionen.
Die Umsetzung erfolgt über die Veröffentlichung von Jahresarbeitsplänen, in denen thematisch ausgerichtete Förderaufrufe enthalten sind. Grundlage für die Ausarbeitung der Jahresarbeitspläne bildet eine langfristige Strategische Forschungs- und Innovationsagenda (SRIA), die drei thematische Schwerpunkte festlegt:
- Themenschwerpunkt 1: Integrierte und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser für aride und semiaride Gebiete im Mittelmeerraum
- Themenschwerpunkt 2: Nachhaltige landwirtschaftliche Systeme unter mediterranen Umweltbedingungen
- Themenschwerpunkt 3: Nachhaltige mediterrane Agrar- und Lebensmittel-Wertschöpfungsketten für die regionale und lokale Entwicklung
Im Zeitraum 2018 bis 2024 hat die Partnerschaft bereits sieben Jahresarbeitspläne veröffentlicht. Durch die Änderung kann die PRIMA-Partnerschaft drei weitere Jahresarbeitspläne in den Jahren 2025 bis 2027 erstellen. Diese werden jeweils zu Beginn des Jahres veröffentlicht. Weitere Informationen zur Partnerschaft, den Förderaufrufen, Ansprechpartnern und Antragstellung sind auf dieser Webseite und auf der PRIMA-Webseite abrufbar.